Gefällte Eichen an der Rosenheide

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Die Neue Westfälische berichtete am 12. Juni 2008 über die Fällung zweier alter Eichen an der Rosenheide in Schildesche.

Foto: Bernd Schäferkötter (NW)

 

1 Antwort zu “Gefällte Eichen an der Rosenheide”

  1. korfftext sagt:

    Hier der Artikel der NW:

    Baumfällung erregt Anwohner

    Zwei mehr als 100 Jahre alte Eichen in Schildesche gefällt / Gutachten fehleranfällig

    VON MATTHIAS TONHÄUSER

    Schildesche. „Unter diesen Bäumen habe ich gespielt“, erinnert sich Otto-Werner Rappold. Der 63-Jährige war gestern dabei, als an einem Grundstück an der Rosenheide zwei mehr als 100 Jahre alte Eichen gefällt wurden. Verboten ist das nicht, aber ein Experte bezeichnete die vom verantwortlichen Forstunternehmen verwandte Methode, die Gesundheit der Bäume zu messen, als sehr anfällig für Fehler.

    Sein Urgroßvater habe die Bäume noch vor der Jahrhundertwende gepflanzt, erzählt Rappold. „Bis in die siebziger Jahre hat auf dem Grundstück der Bauernhof und ein Kotten meines Großvaters gestanden“, so der Anwohner der Schildheide, dann habe man das Grundstück abgegeben. „Mir tut es leid um die Bäume, aber es wird gute Gründe für das Fällen geben“.

    Maria Ast (54) und Birgit Fellgiebel (64) haben weniger Verständnis für das Fällen der Bäume: „Es tut einem in der Seele weh“, sagte Ast. Man fühle sich ohnmächtig, weil man nichts daran ändern könne, so die Anwohnerin der Rosenheide weiter.

    Regina Kogel vom Umweltamt der Stadt bestätigte auf Nachfrage: „Die betreffenden Bäume fallen unter keine öffentlich-rechtlichen Schutzbestimmungen“. Dafür sei aber nicht allein ausschlaggebend, dass die Baumschutzsatzung 2002 abgeschafft worden sei. Die Bäume könnten auch durch die Naturdenkmalverordnung und den örtlichen Bebauungsplan geschützt werden.

    Gerhard Oberwittler, Sohn des Eigentümers Günter, berichtete, dass im vergangenen Winter einige Äste auf den Parkplatz und den Müllplatz vor dem Haus gefallen seien: „Wir wollen die Sicherheit der Anwohner schützen und haben die Bäume deswegen fällen lassen“. Der Forstunternehmer Robert Compes, der die Eichen jahrelang gepflegt habe, habe ihm zugesichert, dass sie die nächsten fünf Jahre ohnehin nicht überstehen würden.

    Compes erläuterte im Gespräch mit den Anwohnern, dass seine Firma eine Untersuchung mit einem so genannten Fraktometer gemacht habe: „Die Bruchfestigkeit ist weit unter dem, was zulässig ist.“ Man sehe es den Eichen nicht an ihrer gesund wirkenden Krone an, aber sie könnten plötzlich umfallen.

    André Pamin, einziger Baumgutachter in Bielefeld, bezeichnete die Messung per Fraktometer als sehr fehleranfällig: „Wer das nicht zu 100 Prozent beherrscht, bekommt falsche Messerergebnisse.“ Seine Ausbilder hätten ihm davon abgeraten, dieses Instrument zu verwenden. „Heute wird die Gesundheit der Bäume eigentlich mit Widerstandsbohrungen ermittelt.“

    © 2008 Neue Westfälische
    Bielefelder Tageblatt (MO), Donnerstag 12. Juni 2008

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